Funktionstraining und Rehabilitationssport

yoga1Funktionstraining

Der Begriff Funktionsgymnastik umfasst die Durchführung von Bewegungsübungen, die auf die Funktion des Körpers abgestimmt sind. Durch ausgewählte Dehnungs-, Kräftigungs-, Mobilisations- und Lockerungsübungen, die die anatomischen und physiologischen Bedingungen bzw. die Funktion des Organismus berücksichtigen, kann die körperliche Leistungsfähigkeit wiederhergestellt bzw. erhalten und verbessert werden, um muskuläre Dysbalancen zu vermeiden und Verletzungsneigungen zu minimieren.

Rehabilitationssport

Rehabilitationssport ist: „ärztlich verordneter Rehabilitationssport in Gruppen“.
„Rehabilitationssport wirkt mit den Mitteln des Sports und sportlich ausgerichteter Spiele ganzheitlich auf die behinderten und von Behinderung bedrohten Menschen, die über die notwendige Mobilität sowie physische und psychische Belastbarkeit für Übungen in der Gruppe verfügen, ein. Ziel ist es, Ausdauer und Kraft zu stärken, Koordination und Flexibilität zu verbessern, das Selbstbewusstsein insbesondere auch von behinderten oder von Behinderung bedrohten Frauen und Mädchen zu stärken und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten.“

Die Sportgruppen orientieren sich immer an den besonderen Anforderungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es gibt Angebote für alle Arten von Behinderung. Durch eine sorgfältige Übungsauswahl lassen sich mit Rehasport oftmals die körperlichen Funktionen erhalten oder sogar verbessern. Ausdauer und Kraft kommen zurück, die Koordination verbessert sich und das Selbstbewusstsein wird verstärkt. Das Wichtigste dabei: Mitmachen kann so gut wie jede und jeder, auch Menschen mit einer Schwer- oder Schwerstbehinderung. Niemand wird unter- oder überfordert, denn die Gruppen werden nach besonderen Kriterien, zum Beispiel Alter und Beschwerdebild zusammengestellt.

Rehasport als ärztliche Verordnung

Als Einstieg kann Rehabilitationssport ärztlich verordnet werden. Er ist dann gesetzlich festgeschrieben, als ergänzende Maßnahme der Rehabilitation in Gruppen und unter Obhut eines Arztes. Verordnet werden können als Erstverordnung durch einen zugelassenen Arzt:

  • 50 Übungseinheiten in 18 Monaten (Regelfall)
  • 120 Übungseinheiten in 36 Monaten (nur bei festgelegten bzw. chronischen Erkrankungen möglich)

Diese erfolgen meist zu festen Zeiten in geleiteten Übungsgruppen durch entsprechend qualifizierte Übungsleiter. In der Regel ein- bis zweimal pro Woche (je nach Empfehlung) zu je 45-60 Minuten. Sie können jedoch auch als Folgeleistung einer medizinischen Rehabilitation für die Dauer von sechs bis (in speziellen, begründeten Fällen) 24 Monaten z.B. durch die Rentenversicherung verordnet werden. Auch nach der Verordnung können alle Kurse weiterhin eigenverantwortlich besucht werden.

Wirbelsäulengymnastik

Das Ziel von Wirbelsäulengymnastik ist die Kräftigung der Rumpfmuskulatur, die bei vielen Menschen beispielsweise aufgrund von Bewegungsmangel und/oder sitzenden Bürotätigkeiten verkümmert ist. Spezielle Übungen sollen die Rücken-Fitness und -Elastizität verbessern – das Training hat deswegen einen hohen Gesundheitswert.

Rückenprobleme gehören zu einem der Hauptgründe für einen Arztbesuch in Deutschland. Verursacht werden Rückenleiden oftmals durch fehlende Aktivität oder einen Alltag, der im Sitzen verbracht wird. Wirbelsäulengymnastik-Übungen zielen darauf ab, Verspannungen, Fehlhaltungen, Rückenschmerzen, Bandscheibenbeschwerden und Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule zu verbessern bzw. ihnen entgegenzusteuern. Der Rücken soll gekräftigt, die Beweglichkeit und Koordination verbessert werden. Der gesamte Körper wird durch die Stärkung der wichtigen Rumpfmuskulatur für die Anforderungen des Alltags gewappnet.

Grundlage ist meist das eigene Körpergewicht. Hilfsmittel sind beispielsweise Gymnastikbälle, auch als Pezzibälle bekannt, oder andere Handgräte wie Hanteln oder Stäbe.

Der Stundenaufbau ähnelt sich in der Regel. Vor dem eigentlichen Training führen die Übungsleiter eine Erwärmungs- oder Aufwärmphase durch, erst dann geht es zum zweiten Teil – der eigentlichen WSG – über. In einigen Kursen gibt es am Ende des Trainings eine Entspannungsphase.